Mittwoch, 25. März 2009

Tertulia (2)


Bernardette kommt zu mir herüber. Tertulia!
Endlich! Ich muß mit ihr reden.
Ich erzähle Bernardette von den jüngsten Begebenheiten. Daß Aurora jetzt Fortuna ist und Fortuna Aurora, beispielsweise.
- Mon dieu, sagt Bernardette, c'est ridicule. Man kann sie doch sehr gut auseinanderhalten!
- Konnte, sage ich. Sie sind sich ähnlicher geworden. Ich weiß nicht, wie sie es machen.



Daß Berganza, offenbar mit fremder Hilfe, seine Lebensansichten aufschreibt. Daß ich oft über die Poesie und den Zusammenhang der Zusammenhänge nachdenke.
Davon, daß im Buch der Ordnungen Seiten fehlen. Die herausgerissen wurden.



- Mon dieu, sagt Bernardette. Das kommt mir aber doch bekannt vor.
- Wieso, sage ich, denkst Du denn auch über die Poesie und die Zusammenhänge nach?
- Nein, sagt Bernardette. Mais, das mit den Ordnungen... das hab ich
irgendwo gelesen.
- Ja, sage ich, es steht in einem wirklich bemerkenswerten, poetischen und sehr scharfsinnigen Buch.
- Du bist nicht objektiv, sagt Bernardette.
- Ich muß es nicht sein, sage ich.
Wir schweigen.



- Und je länger und genauer man auf diese Zusammenhänge schaut, sage ich nach einer Weile, um so größer wird das Zeichengeflecht und um so verzwickter die Verbindungen! Man guckt wie mit der Lupe ins Universum. Das größer wird.
- Ma chérie, sagt Bernardette, dieses Universum. Das war doch schon vorher da, avant que Du hast hingeschaut!
- Da bin ich mir nicht so sicher, sage ich.

Am Ende singen wir das Dona nobis pacem aus der Messe C-Dur (op. 86). Bernardette mag es sehr gern. Und ich mag Bernardette sehr gern. Das ist mal ein einfacher Zusammenhang
.
Dulcinea

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen