Samstag, 21. März 2009

Patria de Dulcinea (1)


Salz, das ist ja gar nicht gut für die Haut. Salz zieht Wasser, wißt Ihr? Die Hände werden davon ganz trocken und bekommen so häßliche Risse. Meine Vorfahren hatten es da viel besser. Die pökelten überhaupt nicht. Die wohnten im Süden von Spanien und ließen sich's wohl sein. Die hatten vom Pökeln nicht die geringste Ahnung!

Aber dann sind wir eines schönen Tages vertrieben worden. Aus dem Süden. Aus Granada. Und sind in die Mancha gekommen. Eine wirklich kärgliche, arme Gegend. Wir haben angefangen, Fisch zu pökeln.



Pökelfisch, den man in Kastilien Kabeljau, in Andalusien Schellfisch und anderswo mal Stockfisch, mal Zwergdorsch nennt. Und als ob das nicht genug gewesen wäre, hat man uns in penetranter Weise immerzu dieses Buch hier unter die Nase gehalten:



Ob wir uns nun endlich dazu bekennen?
Zu diesem Buch?
Zu den Lehren darin?
Und wir sagten: Ja, ja! Wir bekennen uns! In Gottes Namen.



Dann haben wir angefangen, Schweine zu halten und zu pökeln. Viele Schweine. Das macht sich sehr gut. Das sieht gut aus. Gläubig, sozusagen. Klar haben wir hier in El Toboso auch diese schönen Tonkrüge hergestellt. Aber doch vor allem Schweine gehalten. Am Anfang haben wir selbst ja kaum davon gegessen. Jetzt ist das alles anders geworden, und meine sieben Töchter lieben den Schinken, den wir herstellen.

Wenn wir mal Pökelpause brauchen, hole ich mir Bernardette und unseren Hirtenjungen herbei.
Dann intonieren wir Short Ride in a Fast Machine, solche Sachen.



Und lassen den Tag inspiriert ausklingen.
Es grüßt herzlich,
Dulcinea

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