Dienstag, 28. April 2009

Tertulia (3)


Bernardette kommt zu mir herüber. Tertulia! Endlich. Ich muß mit ihr reden. Irgendwie passieren Dinge in letzter Zeit, ohne daß sie eigentlich... passieren. Wie soll ich sagen? Ich beobachte meine Schweine. Alles normal. Der Esel. Gut geschnittene Hufnägel. Die Hunde. Sind ruhig.



- Mon dieu, sagt Bernardette. Was machst Du Dir für Sorgen! Brauchst Du Abwechslung, soll ich Dir ein paar meiner Maximen für Frauen vortragen?
- Deiner Maximen? frage ich.
- Alors, sagt Bernardette, als hätte sie das nicht gehört. Ihr sollt euch selbst getreu sein!
- Eine schöne Maxime, sage ich.
- Et après, fährt sie fort, Nummer drei. Ihr sollt euch von den Männern nicht imponieren lassen, Einzelfälle ausgenommen, die jedoch die Regel bestätigen. Der Mann ist an und für sich kein annehmbares Beispiel.

Natürlich glauben wir daran, daß wir die edleren, würdigeren, aristokratischeren, kurz -- die holderen Geschöpfe sind. Ihr kennt uns ja.



- Aber gibt es denn keine Hoffnung für den Mann, frage ich.
- Wenig, antwortet Bernardette.
- Es gibt doch nette Fußballspieler, wende ich ein.



Junge, gutaussehende Musiker.



Dirigenten.



Sänger.



- Gleichwohl! ruft Bernardette. Der Mann, als solcher, wird immer eine Passion mehr haben.
Darauf weiß ich keine Antwort.

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